Baum des Jahres 2026 ist die Zitterpappel: Symbol für Wandel und Vielfalt

Die Zitterpappel (Populus tremula), auch bekannt als Espe oder Aspe, wurde von der Dr. Silvius Wodarz Stiftung zum Baum des Jahres 2026 gewählt. Diese Entscheidung rückt eine Baumart in den Fokus, die wie kaum eine andere für Widerstandskraft, ökologische Vielfalt und Regeneration steht – Eigenschaften, die in Zeiten des Klimawandels und zunehmender Waldschäden besonders gefragt sind.

Schon ein leichter Wind genügt, um die rundlichen bis herzförmigen Blätter der Zitterpappel zum Flirren zu bringen – daher auch das bekannte Sprichwort „Zittern wie Espenlaub“. Ihre seitlich abgeflachten Blattstiele verleihen ihr ein fast tanzendes Aussehen. Doch nicht nur ihre Erscheinung macht sie besonders: Die Zitterpappel ist ein echter Überlebenskünstler und spielt eine zentrale Rolle im Ökosystem.

Schon ein leichter Wind genügt, um die rundlichen bis herzförmigen Blätter der Zitterpappel zum Flirren zu bringen – daher auch das bekannte Sprichwort „Zittern wie Espenlaub“. Ihre seitlich abgeflachten Blattstiele verleihen ihr ein fast tanzendes Aussehen. Doch nicht nur ihre Erscheinung macht sie besonders: Die Zitterpappel ist ein echter Überlebenskünstler und spielt eine zentrale Rolle im Ökosystem.

Mit einer Höhe von 15 bis 25 Metern – in Ausnahmefällen sogar bis zu 35 Metern – und ihrer lockeren, rundlichen Krone ist sie ein eleganter, schnell wachsender Baum. Ihre glatte, graugrüne Rinde wird im Alter dunkler und längsrissig.

Im Frühjahr erscheinen ihre Kätzchenblüten noch vor dem Blattaustrieb, aus denen sich watteartige Samen entwickeln, die der Wind weit verbreitet.

Kätzchen der Zitterpappel

Die Zitterpappel ist in fast ganz Europa, Asien und Nordafrika heimisch. Besonders an Waldrändern, auf Brachflächen, Kahlschlägen oder in lichten Wäldern des Frankenwalds und Fichtelgebirges findet sie ideale Bedingungen. Als Pionierbaum besiedelt sie schnell offene Flächen, regeneriert Wälder und verbessert den Boden für nachfolgende Baumarten.

Klone der Amerikanischen Zitterpappel in Utah (USA)

Ihr unterirdisches Wurzelsystem ist ebenso beeindruckend: Über Wurzelausläufer bildet sie genetisch identische Klone, die ganze Haine entstehen lassen können – ein berühmtes Beispiel ist „Pando“ in den USA, der als größter lebender Organismus der Welt gilt.

In der Forstwirtschaft spielt die Espe eine wichtige Rolle, weil sie als Pionierbaum karge Flächen schnell begrünt, den Boden verbessert und die Biodiversität fördert. Die Zitterpappel ist ein ökologisches Multitalent: Über 60 Schmetterlingsarten nutzen ihre Blätter als Futterquelle, darunter auch Arten, die in Oberfranken vorkommen. Spechte zimmern Höhlen in ihr weiches Holz, und zahlreiche Singvögel finden hier Nahrung. Ihre unterschiedlichen Wuchsformen – vom Strauch bis zum ausgewachsenen Baum – schaffen vielfältige Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleinsäuger. Gerade in strukturreichen Landschaften wie der Fränkischen Schweiz oder den Randzonen des Frankenwalds kann die Zitterpappel einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung gefährdeter Arten leisten.

Blätter der Zitterpappel

Die Zitterpappel ist extrem anpassungsfähig: Sie wächst auf mageren, trockenen oder feuchten Böden, benötigt wenig Nährstoffe und kommt mit Trockenperioden besser zurecht als viele wirtschaftlich bedeutende Baumarten wie die Fichte.

Nach Störungen wie Sturm, Feuer oder Schädlingsbefall regeneriert sie sich schnell – ein entscheidender Vorteil auch für den Waldumbau in Oberfranken.

Ihr helles, leichtes Holz eignet sich für Zündhölzer, Sperrholz, Möbel oder die Papierherstellung. In früheren Zeiten wurden junge Blätter sogar als Vitamin-C-reicher Ersatz für Sauerkraut genutzt. Die Rinde enthält natürliche Salicylate, die traditionell gegen Fieber und Schmerzen verwendet wurden. Ihr schlanker Wuchs und die leuchtend gelbe Herbstfärbung machen sie außerdem zu einem beliebten Zier- und Alleebaum.

Mit der Wahl der Zitterpappel zum Baum des Jahres 2026 wird eine Baumart gewürdigt, die nicht nur durch ihre Erscheinung fasziniert, sondern auch durch ihre ökologische Bedeutung und Anpassungsfähigkeit. Auch für unsere Region kann die Zitterpappel ein Hoffnungsträger für eine nachhaltige und vielfältige Waldzukunft sein.