LWF meldet: Bohrmehlsuche jetzt!

Der Ausflug der überwinternden Fichtenborkenkäfer hat in diesem Jahr früh begonnen. Der massive Hauptschwärmflug der Überwinterer fand jedoch erst Anfang Mai statt. Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) gibt Handlungsempfehlungen.

Auch der Kupferstecher schwärmte dieses Frühjahr ungewöhnlich früh und intensiv, wie seit 2015 nicht mehr. Die Brutanlage an liegenden Stämmen und an sonnigen, südexponierten Bestandesrändern hat dementsprechend eingesetzt, die Bruten befinden sich jetzt vorwiegend im Eistadium, zum Teil bereits im frühen Larvenstadium. Die Elternkäfer der ersten Schwärmwelle stehen vor dem Ausflug zur Anlage der ersten Geschwisterbrut.

Die Schwerpunkte des Schwärmgeschehens liegen entsprechend der Fangzahlen bisher in Franken, im östlichen Bayern und in Teilen des Allgäu. Hier wurden bereits in mehreren Wochen Fangzahlen über dem Schwellenwert von mehr als 3.000 Buchdrucker pro Falle erfasst, der auf akutes Risiko für Stehendbefall hindeutet.

Aktuelle Handlungsempfehlungen des LWF:

  • Liegende Hölzer: Entfernen Sie zeitnah noch im Wald liegende Gipfel und Baumstämme aus den Wintermonaten. Liegendes, befallenes Holz und alle Fangholzpolter müssen jetzt dringend aus dem Wald verbracht werden!
  • Somit verhindern Sie den Ausflug der Elternkäfer zur Anlage einer neuen Geschwisterbrut und entfernen die bereits angelegten Bruten. Ist eine kurzfristige Abfuhr der Holzpolter nicht möglich, sind das Entrinden, das Rindenschlitzen bzw. als „Ultima Ratio“ die Anwendung von Pflanzenschutzmittel sinnvoll.
  • Bohrmehlsuche an stehenden Fichten: Suchen Sie bei trockener Witterung Bohrmehl im Umkreis von liegenden Hölzern und im Umkreis der letztjährigen Käfernester! Egal ob die Altkäfer bereits Geschwisterbruten anlegen oder noch bei der ersten Brutanlage sind – sie produzieren dabei gut sichtbares Bohrmehl! Schauen Sie hinter Rindenschuppen und unter die Rinde, wenn Sie sich unsicher sind.
  • Kontrollieren Sie Resthölzer und eingebautes Gipfelmaterial auf den Rückegassen. Auch dieses ist z.T. massiv mit Kupferstecher, teilweise sogar mit Buchdrucker befallen! Verbringen Sie befallene Gipfel, Äste und Resthölzer aus dem Wald oder hacken diese.
  • Kontrollieren Sie Ihre Fichtenwälder regelmäßig – gefährdete Bereiche am besten alle 1-2 Wochen!

Eine Broschüre zur Befallerkennung stellt das LWF hier zur Verfügung: Praxishilfe | Buchdrucker und Kupferstecher Befall erkennen